Für Hitler erzogen?

Max Liedtke (Hrsg.)

Für Hitler erzogen?

Briefe und Notizen des Edgar Winzen aus der Kinderlandverschickung Leutenburg/Thüringen 1944/45

1999,  176  Seiten,  E-Book (PDF),  15,30 €,  ISBN 978-3-8309-5765-2

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Ein Kind auf der Schwelle zum Jugendalter berichtet aus einem nationalsozialistischen Schulverlegungslager. Seine Briefe und Kalendernotizen geben unschwer zu erkennen, daß es sich um Schilderungen eines etwa 14jährigen Jungen handelt. Doch gerade dort, wo die Briefe noch naiv und trivial sind, illustrieren sie die Situation und das Denken eines Kindes in der Kriegszeit, im Nationalsozialismus und in der Kinderlandverschickung (KLV). Durch den zeitgeschichtlichen Kontext erhalten sie Dramatik und Tragik, das Lager in Thüringen wird zum Schauplatz nationalsozialistischer Erziehungsmaßnahmen.

Edgar Winzen war mit seinem Düsseldorfer Gymnasium 1944/45 in das Schulverlegungslager Leutenburg/Thüringen verlegt worden. Seine Brief und Notizen sind von Max Liedtke, der ebenfalls als Schüler in Leutenburg war, eingehend kommentiert und mit Bildern und Dokumenten versehen worden.

Das Buch ist in erster Linie ein Bericht, in den zahlreiche Erinnerungen von Mitschülern eingeflossen sind. Aber es geht auch um die Frage, inwieweit die nationalsozialistische Erziehung erfolgreich war. Sind diese Schüler zu Hitlers Kindern geworden?

Max Liedtke, geboren 1931 in Düsseldorf, ist emeritierter Professor für Pädagogik an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Pressestimmen

In Ergänzung der Dokumente bietet Liedtke einen ausführlichen Anmerkungsapparat an, dessen Detailtreue und Informationsfülle sehr umsichtig gewählt sind.
Aus: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde. Bd. XLVII/2002. S. 417ff.

"Die zwischen dem 30. Juni 1944 und dem 21. Mai 1945 niedergeschriebenen und vollständig wiedergegebenen Äußerungen eines Schülers, der im Januar 1945 sein 14. Lebensjahr vollendete, stellen einmalige Quellen eines Heranwachsenden aus dieser Zeit dar. (...) Man möchte wünschen, dass weitere zeitgenössische Zeugnisse mit der Sorgfalt gedruckt und kommentiert werden, wie dies hier durch Max Liedke geschehen ist."
(Neues Rheinland)