Moritz Lautenbach-von Ostrowski
Sprachliches Handeln als Zugang zur Erinnerung
Schülerführungen in KZ‐Gedenkstätten
2023, Sprach-Vermittlungen, Band 23, 371 Seiten, broschiert, 39,90 €, ISBN 978-3-8309-4556-7
Die analytische Rekonstruktion dieser sprachlichen Handlungsformen und ihrer mentalen Tiefenstrukturen wird eingebettet in eine interdisziplinäre Diskussion mit Konzepten aus der Geschichtswissenschaft, -didaktik und kulturwissenschaftlichen Gedächtnistheorien: Die sprachlichen Zugänge zur Erinnerung erweisen sich als Formen interaktionalen Handelns, mit denen Guides den Hörern ihrer Führungen Geschichte veranschaulichen, mitsamt ihrer Erfahrungsdimensionen vergegenwärtigen und etwaige Lehren argumentativ in einem gesellschaftlichen moralischen Kompass verankern.
Es wird gezeigt, wie gesellschaftliche Zwecke des Erinnerns und Gedenkens und der historisch-politischen Bildungsarbeit bei Führungen sprachlich umgesetzt werden, wie (verdrängtes) gesellschaftliches Wissen aktualisiert und bewusst gemacht wird, und dass in diesen Diskursen Formen vermittelter Zeugenschaft zum Tragen kommen.
Anhänge zum Download
Transkription zur Führung Bergen-Belsen 1 (BB1) (PDF)
Transkription zur Führung Bergen-Belsen 2 (BB2) (PDF)
Transkription zur Führung Neuengamme 1 (NG1) (PDF)
Transkription zur Führung Neuengamme 2 (NG2) (PDF)
Transkription zur Führung Ravensbrück (RAV) (PDF)
Moshe Nordheims Zeugnis (B16) (PDF)
Moshe Nordheims Zeugnis (B17) (PDF)
Phasierungen (Excel)
Pressestimmen
In der diskutierten Studie gelingt es dem Verfasser, Führungen in KZ-Gedenkstätten als linguistischen Analysegegenstand explorativ zu erschließen und interdisziplinäre Perspektiven für die Einordnung der Ergebnisse zu eröffnen. Die interdisziplinären Bezüge sind vom linguistischen Erkenntnisinteresse aus funktional und stringent dargelegt [...].
Viola Schrader, in: sehepunkte, Ausgabe 24 (2024), Nr. 7/8 URL: http://www.sehepunkte.de/2024/07/38994.html