Politische Auffassungen im niederländischen Drama des 17. Jahrhunderts

Bettina Noak

Politische Auffassungen im niederländischen Drama des 17. Jahrhunderts

2002,  Niederlande-Studien,  Band 29,  318  Seiten,  E-Book (PDF),  31,30 €,  ISBN 978-3-8309-6145-1

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Theater ist immer zugleich Ausdruck gesellschaftlicher Zustände und Debatten. Auch politische Diskurse manifestieren sich im dramatischen Text.

Bettina Noak untersucht in diesem Band, wie sich die politisch-theoretische Diskussion in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts in den zeitgenössischen Historiendramen widerspiegelt. Noak schlägt eine Brücke zwischen der Veränderung in der politischen Theoriebildung und den sich wandelnden politischen Problemstellungen innerhalb der Theaterliteratur. Anhand eines Textkorpus von insgesamt zehn Dramen betrachtet sie die dramatische Verarbeitung historischer Ereignisse, unter anderem der Belagerung der Stadt Leiden im Jahr 1574 oder der Hinrichtung Maria Stuarts im Jahr 1587. Noaks Analyse konzentriert sich auf die Umsetzung politischer Diskussionen im Dramentext: Im Gegensatz zur Geschichtsschreibung spitzt das Historiendrama die geschichtlich belegten Vorgänge als unerhörte Begebenheiten zu, um daran die dramatische Intrige abzuspulen und dem Lauf der Ereignisse einen bestimmten, politisch deutbaren Sinn zu unterlegen.

Durch die Einbeziehung bislang nahezu unbeachteter Autoren und durch die Betonung der Entwicklung der politisch-theoretischen Debatte innerhalb der niederländischen Dramenliteratur geht diese Untersuchung inhaltlich und methodisch wesentlich über die ältere Forschung hinaus. Sie zeigt in einer diachronen Perspektive, wie das Medium Theater dem gesellschaftlichen Diskurs nicht nur folgt, sondern ihn nachvollziehbar mitgestaltet.

Pressestimmen

Le démarche méthologique est rigoureuse et parfaitement adaptée aux objectifs de l'ouvrage. [...] Au terme des démonstrations magistrales de Bettina Noak, on ne peut que donner raison à L'auteur
Monique Weis in: Bewisjsstuk. 84. 4/2006.

To answer these and other questions we are driven back to the texts themselves and the polemic from which they spran. In so doing we acknowledge the debt owed this book which has brought these dramas to life.
Jill Stern in: Dutch Crossing 28 (2004), p. 191ff.

Das Thema [dieser Arbeit] ist von geschichtswissenschaftlichem Interesse, da die umfängliche Dramenproduktion wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Politikdiskurses gewesen ist, der als so typisch für die republikanische Politikkultur angesehen werden kann. [...] Der Wert der Untersuchung für die historische Forschung gründet darin, daß sie in einem chronologisch relativ weitgespanntem Spektrum zeigt, wie sich die Historiendramen in den politischen Grundsatzdebatten positionieren. Sie erschließt der Politikgeschichte materialreich einen weiteren Aspekt des öffentlichen Politikdiskurses im 'goldenen Zeitalter' der niederländischen Republik.
Olaf Mörke in: Das Historisch-Politische Buch, 53. Jahrgang, Heft 2/2005, S. 144.

Het resultaat is een buitengewoon inzichtelijk, boeiend en genuanceerd boek.
Theo Hermans in: Neerlandica Extra Muros, 42. Jg., 3/2004, S. 63ff.

Het goed geschreven boek munt uit door helderheid, evenwichigheid en zorgvuldigheid. [...] het boek een belangwekkende bijdrage vormt tot de politieke dimensie van het Nederlands Renaissancetoneel, die helaas wordt veronachtzaamd.
Guido de Bruin in: Bijdragen en Mededelingen betreffende de Geschiedenis der Nederlanden. Deel 119. Afl. 3/2004. S. 410ff.