Wolfgang Brückner
Bilddenken. Mensch und Magie oder Missverständnisse der Moderne
2013, Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, Band 122, 1. Auflage, 368 Seiten, broschiert, 34,90 €, ISBN 978-3-8309-2939-0
In den Geistes- und Kulturwissenschaften haben Wortverdinglichung und Schriftfetischismus das Bilddenken und die meisten Formen von symbolischem Kapital gering geachtet oder gar ausgeblendet. Heute sind in den meisten wissenschaftlichen Disziplinen die drei Sprachen der menschlichen Kommunikation bewusst: Wort, Bild, Gebärde (im weitesten Sinne) oder: die Sprache des Schriftlichen, die Sprache des Optischen und die Sprache des Performativen.
Im zweiten Teil wird anhand des exemplarischen Feldes vom so genannten Bildzauber an jenen Fallbeispielen durch die gesamte Geschichte vom frühen Mesopotamien bis ins gegenwärtige Europa zu erweisen gesucht, wie wir Heutigen diese Phänomene zu verstehen haben und damit auch unsere Vorfahren in den Kreis des Homo sapiens sapiens einreihen dürfen, dessen Teilhabe nicht Abitur, Matura oder Bac voraussetzen. Die akademische Zweiteilung der Menschheit in vernünftig denkende Wesen und prälogisch hantierende Underdogs gehört der Vergangenheit an.
Pressestimmen
Wolfgang Brückner hat mit der vorgelegten Arbeit sein Lebenswerk, das ihn seit seiner Frankfurter Habilitation begleitet, in beeindruckender Weise zusammengeführt und der Volkskunde einen großen Dienst erwiesen.
Klaus Reder in: Frankenland 2/2014
Insgesamt bietet dieses Buch eine sachlich und gedanklich imponierende Forschungsleistung.
Helge Gerndt in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2014
[D]ie Stärke dieses Buches liegt gerade in der konzisen Quellenforschung aus volkskundlicher Perspektive, der es in der Tatgelingt, das „‚Bilddenken‘“ als eine kulturelle „Gesamtkommunikationsweise“ (S.18) zu erörtern, die Wandlungenunterliegt und ihrer jeweiligen Zeit verhaftet ist. Aus Medienwissenschaftlicher Perspektive stellt die Publikation insofern einen Erkenntnisgewinn und eine fruchtbare Ergänzung bisheriger Ansätze dar, als hier ein Bilddiskurs nicht aus wahrnehmungstheoretischer bzw. ästhetisch-epistemologischer Perspektive eröffnet, sondern die einstige Funktion von Imagines, d.h. unterschiedlichen Figuren oder Wachsbildern, auf seinen materiellen Gebrauch innerhalb einer historischen Alltagspraxis untersucht wird.
Patricia Vidović in MEDIENwissenschaft, 4/2014
Notizen zu einem Buch, das nicht nur in der Volkskunde hohe Beachtung verdient [...]
Gottfried Korff in: Rheinisch-westfälischen Zeitschrift für Volkskunde, LX/2015