Prävention ethnischer Konflikte in der Schule

Meltem Avci-Werning

Prävention ethnischer Konflikte in der Schule

Ein Unterrichtsprogramm zur Verbesserung interkultureller Beziehungen

2004,  Texte zur Sozialpsychologie,  Band 9,  268  Seiten,  E-Book (PDF),  26,90 €,  ISBN 978-3-8309-6389-9

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Wie lassen sich Konflikte zwischen ethnischen Gruppen in der Schule verhindern? Gibt es psychologische Erkenntnisse, die dazu beitragen können, Konflikte zwischen Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Herkunft abzubauen? Diese Fragen werden mit einem Überblick über interkulturelle Arbeit in der Schule und sozialpsychologischen Ansätzen zum Abbau ethnischer Konflikte beantwortet. Die Autorin stellt mit der neu entwickelten Methode KOOP-INFO ein Unterrichtsprogramm zur Prävention von Konflikten zwischen ethnischen Gruppen vor und evaluiert seine Wirksamkeit in 23 Grundschulen. Insgesamt 1227 Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher ethnischer Herkunft nahmen an der Untersuchung teil. Im Rahmen der Evaluation werden die Intergruppenbeziehungen, die Selbsteinschätzung und die Freundschaftsbeziehungen der Kinder untersucht. Durch die Kombination von kooperativem Lernen und Information (KOOP-INFO) entsteht eine Methode, die speziell für den Einsatz in multikulturellen Schulklassen geeignet ist.

Pressestimmen

Ein weiteres Beispiel für eine gelingende Lern- und Sozialintegration in der Schule um im Klassenzimmer liefert Meltem Avci-Werning mit ihrem Unterrichtsprogramm zur Prävention ethnischer Konflikte in der Schule.
Jos Schnurer in: lernchancen. 55/2007.

[E]in Ergebnis der vorliegenden Studie [halten wir] für Theorie und Praxis interkultureller Bildung [für] höchst bedeutsam: Verständnis für unterschiedliche kulturelle Hintergründe von Kindern anzubahnen braucht nicht bei den (geografisch und sozial) fernliegenden Problembereichen anzusetzen, sondern es ist pädagogisch gleichermaßen sinnvoll, die für Kinder lebensweltlich bedeutsamen Kontexte zu nutzen; und ein Kontext ist das tägliche Erfahrungsfeld der Kinder: die Schule und ihr Kerngeschäft, der Unterricht.
Dietmar Bolscho in: lernchancen. 45/2005, S. 64.

In ihrer Dissertation geht [Meltem Avci-Werning] der Frage nach, wie sich Konflikte zwischen ethnischen Gruppen verhindern lassen und was die Schule bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag dazu beitragen könne und müsse. Mit der von ihr in Praxisversuchen in der Schule entwickelten Methode KOOP-INFO werden Kontakte zwischen Angehörigen der verschiedenen ethnischen Gruppen durch Kooperation erzeugt, durch die Vermittlung von Informationen über andere ethnische Gruppen. [...] Da die Beispiele und Materialien als exemplarisch verstanden werden können, dürfte es LehrerInnen nicht allzu schwer fallen, entsprechend der verschieden kulturellen Zusammensetzung der SchülerInnen, Inhalte auch aus anderen Ländern als der Türkei auszuwählen und anzuwenden. Dieser, von Avci-Werning bezeichnete "kooperative Gruppenunterricht" erinnert an Lernformen, wie sie z.B. von Integrierten Gesamtschulen, etwa der IGS Göttingen-Geismar, in der Sekundarstufe I und II erprobt werden. Damit weist die KOOP-INFO-Methode über die Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten in der Grundschule hinaus. [...] Eine "Psychologie der interkulturellen Beziehungen in der Schule" ist noch nicht geschrieben. Meltem Avci-Werning hat mit ihrer Arbeit einen soliden Baustein dafür geliefert.
Jos Schnurer in: URL: http://www.socialnet.de/rezensionen/0408avciwerning_schnurer.html