Interkulturelle Kommunikation in der Diaspora

Alois Moosmüller (Hrsg.)

Interkulturelle Kommunikation in der Diaspora

Die kulturelle Gestaltung von Lebens- und Arbeitswelten in der Fremde

2002,  Münchener Beiträge zur Interkulturellen Kommunikation,  Band 13,  296  Seiten,  E-Book (PDF),  19,80 €,  ISBN 978-3-8309-6226-7

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In einer immer dichter vernetzten Welt bekommen die Begriffe 'Heimat' und 'Fremde' eine neue Bedeutung, sie sind nicht mehr territorial an das 'hier' oder 'dort' gebunden, sondern existieren gleichzeitig am selben Ort. Viele Menschen leben und arbeiten in der Fremde und schaffen sich dort eine "Heimat fern der Heimat", ohne jedoch den Bezug zu ihrer Herkunftskultur zu verlieren. Im Gegenteil, es kommt vor, dass sich dieser Bezug überhaupt erst in der Fremde herstellt. Für Menschen, die in der Diaspora (Zerstreuung) leben, stellt sich die Frage nach kultureller Identität, nach einer Selbstverortung zwischen den Kulturen immer wieder neu. Um die vielfältigen interkulturellen Herausforderungen zu bewältigen, kommt den sozialen und kulturellen Netzwerken der Diasporagemeinden eine besondere Bedeutung zu. Die Beiträge in diesem Band beschäftigen sich mit der Klärung des Konzeptes 'Diaspora' und mit der ethnographischen Beschreibung sozialer und kultureller Dimensionen des Lebens "fern der Heimat". Dabei sind insbesondere zwei Aspekte wichtig: zum einen die Struktur und Wirkweise diasporischer Netzwerke und zum anderen die Herausbildung von kultureller Identität im Kontext einer alltäglichen Interkulturalität.

Pressestimmen

Eine deutliche Stärke des Sammelbandes ist die Vielzahl empirisch orientierter Beiträge, die auch illustrieren, welche kognitiven, sinnlichen aber auch pragmatischen Fähigkeiten von Menschen aktiviert werden, um Heimat an fernen Orten zu leben. [...] Insgesamt ist es Moosmüller gelungen, sehr verschiedene theoretische und empirische Zugriffe innerhalb der kulturwissenschaftlichen Diasporaforschung zu versammeln und zu kontrastieren. [...] Der Sammelband präsentiert also ein weites Spektrum der vor allem deutschsprachigen Diasporaforschung, die zwar keinen Commonsense über Begriffe und Theorien anstrebt, aber ein hohes Maß an empirischer Fundierung des immer populärer werdenden Konzeptes. In dieser Hinsicht handelt es sich um ein informatives Buch für Einsteiger wie auch um einen inspirierenden "Steinbruch" für Experten, die theoretische und empirische Fragen in diesem Feld vorantreiben.
Cordula Weißköppel in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2004, S. 193 ff.

Dieser Sammelband - Diskussionsforum, Erfahrungs- und Forschungsbericht in einem - wird hoffentlich und verdientermaßen jederzeit eine breite Leserschaft finden.
Andreas Lüderwaldt in: Zeitschrift für Volkskunde. 99. Jg. Bd. II/2003. S. 308ff.