Bilder aus russischer Kriegsgefangenschaft

Klaus Sasse

Bilder aus russischer Kriegsgefangenschaft

Erinnerungen und Fotos aus Jelabuga und anderen sowjetischen Lagern 1945-1949
mit Beiträgen von Ernst Helmut Segschneider, Friedrich Korte, Hubert E. Heckmann

2007,  Rückblick,  Band 2,  2. Auflage, 278  Seiten,  broschiert,  82 s/w-Fotos,  19,90 €,  ISBN 978-3-8309-1802-8

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Fotodokumente aus russischen Kriegsgefangenenlagern sind äußerst selten. Wie hätte es ein Gefangener auch schaffen sollen, eine Kamera ständig vor den Wachen zu verstecken, heimlich zu fotografieren und dann auch noch die Filme unbemerkt aus den Lagern zu schmuggeln?

Und doch tauchte in den fünfziger Jahren eine Reihe von Bildern aus den Lagern in Jelabuga, Kasan und Selenodolsk auf, die das Schicksal der Insassen aus der Perspektive eines Gefangenen auf eindrucksvolle Weise dokumentieren. Lange Zeit blieb die Herkunft der Bilder ein Rätsel. Erst vor kurzer Zeit gelang es endlich, Klaus Sasse als Fotografen der Bilder ausfindig zu machen und ihn dazu zu bewegen, seine Erinnerungen an diese Zeit niederzuschreiben und die Bilder zu kommentieren.

Entstanden ist dabei ein einmaliges Zeitdokument, das tiefe Einblicke in grausame, tragische und groteske, ja manchmal sogar freudige Momente der Alltagswirklichkeit eines Kriegsgefangenen eröffnet. Es schildert nicht nur, wie es möglich war, eine Kamera unter Lebensgefahr durch die zahlreichen Kontrollen zu retten. Text und Bilder beschreiben vor allem auch die Erfahrungen eines Kriegsgefangenen, der wie so viele andere nach dem Ende des Krieges fünf Jahre in verschiedenen russischen Arbeitslagern gefangengehalten wurde. Den Lesern werden dabei die Auswirkungen größerer politischer Entwicklungen genauso vor Augen geführt wie privateste Strategien, Tricks und Kniffe im Kampf mit den Widrigkeiten des Gefangenendaseins.

Pressestimmen

... eine schier unglaubliche Geschichte ... Was für erschütternde Bilder, was für erschütternde Kommentare dazu! Und welches Wunder an stillschweigendem Zusammenhalt, das diese einmalige Dokumentation ermöglicht hat. Wer immer sich für das Leben, das Sterben, die Drangsale deutscher Kriegsgefangener hinter sowjetischem Stacheldraht interessiert: für ihn ist das Buch eine Fundgrube.
Otfried Preußler in: "Kulturpolitische Korrespondenz", 3. 2000.

... macht den Text (...) zu einer Quelle über die mentalen Folgen des "Dritten Reiches" (...) Der Leser gewinnt auch Einblick in die Erklärungsmuster, mit denen die Kriegsteilnehmer ihre Erlebnisse als Täter und als Opfer zu bewältigen versuchen. (...) [Die Photos] vermitteln (...) dem Betrachter anders als die sowjetischen Propagandaaufnahmen, einen nachhaltigen Eindruck von der Trostlosikeit des Lagerlebens und der Härte des Arbeitsalltags.
Aus: Militärgeschichtliche Zeitschrift, 59. 2000.

Es ist wirklich ein einmaliges Dokument, denn kein zweites Mal konnte ein deutscher Kriegsgefangener 179 Fotos über das Leben und Sterben in Gefangenenlagern in die Heimat schaffen
Aus: Foto Magazin, 4. 2002.