Während das Beherrschen der deutschen Sprache als Schlüssel zu einer gelingenden Integration gilt, wird im deutschen Schulsystem die Kompetenz, in der Herkunftssprache zu sprechen, selten als Mehrwert anerkannt und schulisch gefördert. Dabei bringt ein großer Teil der Lernenden an vielen Schulen weitere sprachliche Fähigkeiten als die Deutschkompetenz mit in den Unterricht. Diese qualitative Interviewstudie widmet sich dem bisher in der Forschung wenig beachteten herkunftssprachlichen Unterricht (HSU) für mehrsprachige Schülerinnen und Schüler und legt den Fokus dabei auf das Unterrichtsfach Türkisch. In der Studie werden Türkischlehrkräfte sowie Studierende des Lehramtsfaches Türkisch danach befragt, welche individuellen Konzepte des Herkunftssprachenunterrichts Anwendung finden und wie sich diese mit den gegenwärtigen institutionellen Rahmenbedingungen des Unterrichtsfaches umsetzen lassen.
Pressestimmen
Dem Autor ist mit der vorgelegten Studie gelungen, einen breiten Überblick über die Situation des muttersprachlichen Unterrichts in Türkisch vorzulegen. Dies ist umso wichtiger, als die Rahmenbedingungen in Nordrhein-Westfalen als Musterbeispiel gelten können, wie die schulische Förderung der Erstsprache organisatorisch und personell unterstützt werden kann.
Gabriele Khan-Svik, in: Erziehung und Unterricht, Mai/Juni 5–6|2021, S. 559 f.
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