Kindliche Mehrsprachigkeit
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Elke Montanari

Kindliche Mehrsprachigkeit

Determination und Genus

2010,  Sprach-Vermittlungen,  Band 7,  1. Auflage, 340  Seiten,  broschiert,  36,90 €,  ISBN 978-3-8309-2300-8

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Siebzehn mehrsprachige Kinder, die seit mindestens zwei Jahren eine Kindertagesstätte besuchen, werden bei ihrem Erwerb der deutschen Sprache beobachtet. Nach einem Überblick über die aktuelle Forschungssituation zur mehrsprachigen Aneignung sowie zu Determination und Genus in Deutsch, Albanisch, Englisch, Kroatisch, Kurdisch, Pandjabi, Polnisch, Romanes, Serbisch, Sizilianisch und Türkisch werden über einhundert Erzählungen und Diskurse aus einer funktional-pragmatischen Perspektive analysiert.

Im Umgang mit Determination zeigen die Kinder eine feinfühlige Beherrschung diffiziler Abstufungen; scheinbare Fehler können auf ein noch kindliches Wissen über die Welt zurückgeführt werden.

Genus wird aus seiner Funktion im Diskurs heraus betrachtet. Erst in dieser Sicht wird erkennbar, wie schwierig es den Kindern fällt, die Struktur und Funktion dieser Klassifikation zu bearbeiten. Die entscheidende Frage scheint nicht „Welches Genus hat das Wort?“, sondern vielmehr „Was hängt zusammen?“ zu lauten. Kongruenz ist dabei die Schlüsselkategorie, an der sich Fortschritte der Kinder zeigen, lange bevor eine Auszählung korrekter Genusmarkierungen sinnvoll erfolgen kann. Es wird dafür argumentiert, die Sicht auf das Genus eines isolierten Substantivs aufzubrechen und Genusaneignung im Spannungsfeld von Kongruenz und Klassifikation im Diskurs zu begreifen.

Pressestimmen

das Buch [...] liefert [...] notwendige Bausteine für die weitere, dringend erforderliche Grundlagenforschung im Bereich Mehrsprachigkeit.
Joachim Schwalbach in: Forum Logopädie, H.5. 2010.

Wie bereits betont wurde, handelt es sich um eine äußerst lesenswerte Arbeit. Die Theoriehintergründe werden strukturiert und erschöpfend aufgearbeitet, die Anlage der Untersuchung überzeugt in konzeptioneller wie in methodischer Hinsicht. Die Ergebnisse werden durchweg nachvollziehbar dargestellt und die Folgerungen mit der gebotenen Vorsicht und Differenziertheit vorgetragen. Insbesondere für diejenigen, die sich professionell mit der Ausbildung von Lehrkräften und Erzieher(inne)n befassen, ist die Lektüre des Bandes geradezu ein Muss, denn das hier bearbeitete Feld ist zentral für die Sprachförderung und den Sprachunterricht bei mehrsprachigen Kindern.
Stefan Jeuk in: Deutsch als Fremdsprache, H. 1. 2012.

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