Nachspiel

Harald Fühner

Nachspiel

Die niederländische Politik und die Verfolgung von Kollaborateuren und NS-Verbrechern, 1945-1989

2005,  Niederlande-Studien,  Band 35,  472  Seiten,  E-Book (PDF),  35,90 €,  ISBN 978-3-8309-6464-3

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Nach dem Ende der deutschen Besatzung wurden in den Niederlanden mehr als 100.000 Personen als Kollaborateure oder Kriegsverbrecher verhaftet. Ihre Zahl sank rasch, und 1962 waren nur noch vier Delinquenten - allesamt Deutsche - inhaftiert. Dann aber kam es zum Bruch, und erst 1989 wurden die letzten beiden NS-Verbrecher aus dem Gefängnis entlassen.

Harald Fühner analysiert die Entscheidungsfindung und die zum Teil äußerst emotionalen Debatten um die Behandlung der "Politischen Delinquenten". Er untersucht die Rolle von Regierung und Parlament ebenso wie den Einfluss von Interessenorganisationen und öffentlicher Meinung. Außerdem zeigt er auf, wie sich Wandlungen im Umgang mit der Besatzungsvergangenheit in den Diskussionen widerspiegelten. Nicht zuletzt kommt die Bedeutung der Problematik für die deutsch-niederländischen Beziehungen zur Sprache.

Pressestimmen

For scholars interested in the history of these trials as a crucial element in the political history of postwar Europe, [this study] reveal[s] a good deal about both the ways these societies understood themselves in relation to their wartime past and the ways the cold war and the process of European integration in the West remained bound to the conflicts and traumas of the Second World War until nearly the end of the twentieth century.
David O. Pendas in: The Journal of Modern History, 81. 2009.

[...]excellent examples of the new, archivally based history of Nazi trials. [...] extremely well-researched and thorough, demonstrate the significant virtues of the new empirical political history of Nazi trials.
Devin O. Pendas in: Central European History. H.39/2006.

gründlich recherchierte[s] und dokumentierte[s Buch] zur komplexen Thematik des niederländischen Umgangs mit Kollaborateuren und NS-Verbrechern nach 1945 vor, [das] sich auch als Grundlage für vergleichende Untersuchungen zu anderen Ländern eigne[t]. [...] Fühners Stärke [liegt] vor allem in der sehr detaillierten Beleuchtung der Entscheidungsabläufe und der gesellschaftlichen Hintergründe [...].
Christoph Strupp in: H-soz-u-kult: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2005-4-182

Harald Fühners Dissertation ist auch in diesem Sinn ein perspektiveneröffnender Beitrag, dessen intensive Wahrnehmung gerade in den Niederlanden nicht auf sich warten lassen wird.
Rolf-Ulrich Kunze in: Neue Politische Literatur, Jg. 50. 2005. S. 170f.

[Eine] profund-akribische Untersuchung.
Aus: Junge Freiheit, Nr. 09/05, S. 15, 25. Februar 2005.