Claus Melter
Rassismuserfahrungen in der Jugendhilfe
Eine empirische Studie zu Kommunikationspraxen in der Sozialen Arbeit
2006, Internationale Hochschulschriften, Band 470, 352 Seiten, broschiert, 39,90 €, ISBN 978-3-8309-1694-9
Pressestimmen
Melter [erfuhr], dass Diskriminierungserlebnisse in der Beratungspraxis systematisch ausgeschlossen oder gar geleugnet werden. [...] Die Beratungspraxis ist so sehr geprägt von Vorurteilen und der Perspektive der Mehrheit, dass Melter am Ende nicht umhinkann, diese Praxis selbst als "institutionellen Rassismus" zu bezeichnen.
Mark Terkessidis in: taz Magazin vom 31.3.2007, S. VII.
Den Ergebnissen dieser Untersuchung kommt zweifellos nicht nur eine wichtige Rolle in der Fachdiskussion zu, sie stellen auch ein umfangreiches Datenmaterial für weiterführende Forschungsarbeiten zur Verfügung. Im Übrigen werden Empfehlungen für die Rassismus- und Jugendhilfeforschung sowie die Sozialarbeit formuliert, die nicht nur für die Jugendhilfe, sondern für die gesamte Soziale Arbeit als Lektüre zu empfehlen sind.
Rolf Meinhardt unter: http://www.socialnet.de/rezensionen/4843.php vom 07. Mai 2007.
Claus Melters Studie ist Sozialarbeitsforschung as its best. Weit entfernt von der gängigen Auftragsforschung, [...] nimmt der Autor kein Blatt vor den Mund. Schonungslos zeigt er auf, dass in der ambulanten Jugendhilfe in Deutschland grundsätzliche professionelle Standards fundamental und durchgängig zum Nachteil der betreuten Jugendlichen verletzt werden. Die Jugendhilfe, so sein Fazit, praktiziert und reproduziert institutionellen Rassismus. [...] Es bleibt zu hoffen, dass es nicht bei der plumpen Abwehr der Studie von Melter bleibt. Anstößig genug ist sie allemal, um die längst überfällige Etablierung migrationssensibler und rassismuskritischer Handlungskompetenzen in der Aubildungs- und Berufspraxis der Sozialen Arbeit voranzubringen.
Wolfram Stender in: Migration und Soziale Arbeit. 1/2008.