Aggressives Verhalten rechtsextremer Jugendlicher

Jörg Neumann

Aggressives Verhalten rechtsextremer Jugendlicher

Eine sozialpsychologische Analyse

2001,  Texte zur Sozialpsychologie,  Band 7,  220  Seiten,  E-Book (PDF),  20,20 €,  ISBN 978-3-8309-6029-4

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Rechtsextreme Einstellungen Jugendlicher werden in der Öffentlichkeit dann besonders wahrgenommen, wenn sie sich durch aggressives Verhalten und Gewalt gegen Fremde offenbaren. Wie aber hängen Einstellungen zur Gewalt mit Gewalthandeln zusammen? Wie fühlen sich die Jugendlichen durch die Erwartungen ihrer Freunde und die der Familie beeinflusst? Welche Motive liegen der Gewaltausübung zugrunde? Ist diese Gewalt tatsächlich politisch motiviert? Inwieweit spielen der Drang nach Stärke- und Machtpräsentation oder Gerechtigkeitsvorstellungen eine Rolle? Und nicht zuletzt: Wie unterscheiden sich Jugendliche mit rechtsextremen Orientierungen bezüglich des Zusammenspiels dieser Faktoren von anderen Jugendlichen?

Nicht nur theoretisch, sondern vor allem für die Konzeptualisierung wirksamer Präventionsstrategien ist es unerlässlich, genauere Einblicke in die Mechanismen jugendlicher Gewaltausübung zu erlangen.

Mit seiner Untersuchung gibt der Autor Antworten auf aktuelle Fragen im Kontext der Diskussion um Rechtsextremismus und Gewalt, die für Wissenschaftler wie Praktiker gleichermaßen interessant sind. Er nutzt dazu sowohl etablierte als auch neuere Modelle sozialpsychologischer Forschung. Darüber hinaus gibt das Buch einen umfassenden Überblick über den Forschungsstand zu den Beziehungen von Einstellung und Verhalten, zur Aggressions- und Gewaltforschung sowie zur Diskussion um Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus.

Pressestimmen

Der Wert der Arbeit ergibt sich - für verschiedene Disziplinen - aus der Anwendung sozialpsychologischer Modelle aus dem Umkreis des Rational-Choice-Paradigmas auf Rechtextremismus. Auch wenn die entsprechenden Faktoren in der einen oder anderen Form (z.B. Als Werthaltungen) von anderen Theorien bereits thematisiert wurden, ist Neumanns Ansatz weiterführend, da er das Verhalten ins Blickfeld rückt.
Andreas Hadjar in: Zeitschrift für Politische Psychologie. Jg. 9. (4) 2001. S. 254ff.

Eindrucksvoll ist der theoretisch gut kontrollierte Nachweis, dass zur Erklärung spezifisch fremdenfeindlicher Gewaltbereitschaft eine generelle "Gewaltaffinität" grundlegend ist.
Aus: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 54. Jg., H. 4, S. 778.