Frei sein – mündig werden

Christine Schönebeck

Frei sein – mündig werden

Die Konfirmation als pädagogisches Instrument zur Popularisierung der Aufklärung (1770–1840)

2018,  Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland,  Band 128,  312  Seiten,  broschiert,  mit zahlreichen Abbildungen,  34,90 €,  ISBN 978-3-8309-3845-3

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Zu den zentralen Werten der europäischen Aufklärung gehört Freiheit, und daran knüpfen sich nach wie vor aktuelle Fragen: Wie kann der Einzelne seine Grenzen des Erlaubten erkennen? Wird er Freiheit egoistisch oder zum Besten der Gesellschaft nutzen? Der rechte Gebrauch der Freiheit ist Ausdruck der Mündigkeit, die im Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein erlangt wird.
An diesem Wendepunkt steht ein Fest, das in den Jahrzehnten um 1800 neu begründet wird: die Konfirmation – und in vergleichbarer Form auch die katholische Erstkommunion und die jüdische Bar-Mizwa. Sie wurde zum Mittel, die Ideen der Aufklärung um den mündigen, eigenverantwortlich handelnden Bürger kognitiv nachvollziehbar und emotional erfahrbar bis in die Dorfkirchen zu verbreiten.
Dieser Band nimmt die zeitgenössischen Quellen, die diese Fragen behandeln, erstmals systematisch in den Blick. Deutlich wird dabei nicht zuletzt, wie sehr die damals angestoßenen Reformen die Konfirmation bis in die heutige Zeit prägen.

Pressestimmen

So ist es sehr zu begrüßen, dass mit der vorliegenden Arbeit der Volkskundlerin Christine Schönebeck nun endlich eine umfassende Studie vorliegt, die sowohl die ideengeschichtliche Entwicklung als auch die liturgische Ausgestaltung der Konfirmation von der Epoche der Spätaufklärung bis ins frühe 19. Jahrhundert in ganz Deutschland so kenntnisreich wie detailliert beschreibt und deutet.
Jürgen Overhoff, in: Das achtzehnte Jahrhundert 2/2019, S. 306.

Schönebeck's book should as such become a reference work for historical scholars of the intersection of religion, education and state and will be of interest for all historians of education.
Mette Burchardt, in: Bildungsgeschichte. International Journal for the Historiography of Education 1-2021, pp. 82-83.

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