Katrin Bauer,
Lina Franken
(Hrsg.)
Räume | Dinge | Menschen
Eine Bonner Kulturwissenschaft im Spiegel ihrer Narrative
2015, Bonner Beiträge zur Alltagskulturforschung, Band 10, 184 Seiten, broschiert, 29,90 €, ISBN 978-3-8309-3233-8
Räume | Dinge | Menschen präsentiert die Ergebnisse eines mehrjährigen Lehrforschungsprojekts. Er rückt Erinnerungen an offene und geschlossene Türen in den Blick, fragt nach Aneignungen und Zuschreibungen durch Materialitäten und Ritualisierungen von Universitätsalltag. Narrative zu Persönlichkeiten und Ereignissen werden ebenso wie sinnliches Erleben mikroperspektivisch betrachtet. Es wird herausgearbeitet, welche Rechtfertigungsgeschichten, aber auch Beheimatungen mit dem Fach verbunden werden und wie die Räumlichkeiten mit ihren dazugehörigen Dingen und Erzählungen für die Akteure zu individuellen Erinnerungsorten und prägenden Standorten von Identitätskonstruktionen wurden.
Pressestimmen
Das ist [...] eines der wichtigsten Ergebnisse des Buches: Universität und Wissenschaft werden von Menschen gemacht, die sich in Räumen auf eine spezifische Art und Weise verhalten. Dies spiegelt sich in den biographischen Erzählungen über diese Räume wider. [...] Vor allem für Leser aus einem universitären Kontext eröffnet sich hier ein kleines Fenster in Teilbereiche der Lerhstuhlkultur an einem anderen Ort, das einem im Normafall verschlossen bleibt.
Die größte Leistung dieses Buches aber ist es, dass es auf 183 Seiten drei wichtige Kermkompetenzen des Faches demonstriert: historisches Bewusstsein, hermeneutische Analyse und vor allem Multiperspektivität.
Florian Schwemin in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2015
In bester volkskundlicher Manier wird hier das, was Angst macht, kurzerhand zum Forschungsgegenstand erhoben. […] Der Band gibt einen tiefen Einblick in den Wandel des Faches, in Kontinuitäten und Umbrüche.
Anja Mede-Schelenz in: kulturen, 1/2016
Herausgekommen ist bei der ganzen Unternehmung keine Anekdotensammlung, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern der sehr ernsthaft verfolgte Versuch, die erhobenen Narrative nach allen Regeln der Kunst zu analysieren und darüber zu reflektieren, unter welchen – zum Teil sehr schwierigen – Bedingungen in den letzten 25 Jahren an der Bonner Universität Volkskunde als Wissenschaft betrieben wurde. […] Dem Autorenteam um Katrin Bauer und Lina Franken ist es zu danken, dass es für unser Fach wohl nicht den ersten, aber einen wichtigen Beitrag zu diesem Themenkreis geliefert hat.
Michael Simon in: Rheinisch-westfälischen Zeitschrift für Volkskunde, 2016