Louis Henri Seukwa
Aus dem Französichem von
Angelika Oppenheimer
Der Habitus der Überlebenskunst
Zum Verhältnis von Kompetenz und Migration im Spiegel von Flüchtlingsbiographien
2006, Bildung in Umbruchsgesellschaften, Band 5, 278 Seiten, broschiert, 34,90 €, ISBN 978-3-8309-1619-2
Die theoretischen und empirischen Untersuchungen zu den Kompetenzen in Hamburg lebender junger Flüchtlinge aus Afrika greifen die im dritten Band der Reihe "Bildung in Umbruchsgesellschaften" vorgestellten Ergebnisse eines Forschungsprojekts auf und vertiefen sie. Der Autor befasst sich mit der Fragestellung, wie es Menschen trotz widrigster Lebensbedingungen und in schwierigen Lebenssituationen dennoch gelingt, ihre individuellen Potenziale zu entfalten, subjektive Strategien der Bewältigung zu entwickeln und Kompetenzen zu erwerben. Im Rahmen eines struktur- und handlungstheoretischen Ansatzes wird in der Beantwortung dieser Frage die vorherrschende, psychologisch orientierte Untersuchung individuellen Bewältigungshandelns (Coping) zu einer gesellschaftstheoretischen Sichtweise erweitert und nachgewiesen, dass der Kompetenzerwerb primär im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Strukturen sozialer Ausschließung erfolgt.
Das Buch wurde 2007 mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz und dem Karl-Dietze-Wissenschaftspreis ausgezeichnet
Pressestimmen
Wer auf der Suche ist nach wirksamen Resilienzen im Umgang mit strukturellen und symbolischen Barrieren, dem Enstehen des Habitus der Überlebenskunst nachspüren will, die potentiellen und durchaus kreativen Lernspuren marginalisierter Jugendlicher empirisch rekonstruiert sehen möchte, wird auf die eindrucksvolle Studie von Louis Henri Seukwa nicht verzichten können.
Sven Sauter in: EWR, 5. 2006.