Richard Krautheimer in Deutschland

Ingo Herklotz

Richard Krautheimer in Deutschland

Aus den Anfängen einer wissenschaftlichen Karriere 1925-1933

2021,  Academia Marburgensis,  Band 17,  614  pages,  hardcover,  mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen,  49,90 €,  ISBN 978-3-8309-4351-8

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Richard Krautheimer (1897–1994) zählt zu den bedeutendsten Architekturhistorikern des 20. Jahrhunderts. Ganz wie seine Forschungen zu den römischen Basiliken und zur frühchristlich-byzantinischen Baukunst gehört seine Begründung der Architekturikonographie noch heute zu den Wegweisern des Fachs. Dieser Band zeigt auf, wie sehr das, was den jüdischen Gelehrten seit 1935 im amerikanischen Exil berühmt machen sollte, bereits in seiner deutschen Frühzeit verwurzelt ist. Den Kern dieser Anfangsphase bildet die Privatdozentur an der Universität Marburg (1929–1933). In einem spannungsreichen akademischen Umfeld gelang ihm hier die Erweiterung einer ganz auf den architektonischen Raum fixierten, häufig teleologisch orientierten und politisch eingesetzten Stilgeschichte zugunsten einer breiter angelegten Rezeptionsgeschichte, die dann auch eine der Grundlagen von Krautheimers Architekturikonographie darstellen sollte. Erstmals wird dabei Krautheimers im Januar 1933 fertiggestellte, aufgrund der politischen Verhältnisse aber unpublizierte Geschichte der deutschen Baukunst beleuchtet.

press

Herklotz' gewaltige Studie lässt wenig zu wünschen übrig. Sie bietet reichhaltiges Material gerade auch zur Geschichte der Christlichen Archäologie in Rom [...]. Eine maßvolle Bebilderung erleichtert das Verständnis seiner Ausführungen, die tief in die vergangenen Fachdiskussionen eindringen, in denen Herklotz selber vollständig zuhause ist.
Stefan Heid auf Leseempfehlungen des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft

"Erstmals wird [...] Krautheimers 1933 fertiggestellte, aufgrund der politischen Verhältnisse aber unpublizierte Geschichte der deutschen Baukunst beleuchtet."
in: Marburger UniJournal, Herbst 2021, S. 18

Das von Herklotz vorgelegte Buch ist ein in hohem Maße nützliches Arbeitsinstrument für alle, die sich mit Krautheimer näher befassen möchten, und namentlich seine Quellenerschließung verdient höchste Anerkennung. Viele Materialien stehen nun zum ersten Mal zur Verfügung, und eine ganze Reihe von Problemfeldern wird unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes sondiert. Wissenschaftliche Impulse liefert das Buch nicht zuletzt durch Thesen, die zur Diskussion und weiteren Klärung anregen.
Peter Seiler, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 85 (2022), S. 223-253

[...] in this impressive volume, the first biography of Krautheimer, Ingo Herklotz shows how much of his scientific work in exile had been prepared during his early academic career in Germany. Herklotz paints a broad fresco of the academic context in which Krautheimer studied, taught, and published before his exile.
Olof Brandt, in: Speculum 98/4 (2023), S. 1260-1262

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