Jahrbuch Kulturelle Kontexte des östlichen Europa

Ausgehend von den am Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE) in Freiburg betriebenen Forschungen zu den Heimatzeitschriften der Deutschen in und aus dem östlichen Europa nach 1945 beschäftigt sich der 61. Band des Jahrbuchs mit der Gestaltung und Ästhetik dieser besonderen Gattung von Periodika. Der Großteil der Beiträge geht auf die Tagung „Bild und Schrift als Botschaft. Vom Dekor der Heimatzeitschriften“ zurück, die Ende 2019 vom IVDE in Kooperation mit dem Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa e.V. (IKKDOS) durchgeführt wurde. Neben den Bildinhalten und den Semantiken der Abbildungen werden in den Beiträgen auch die (vermuteten) Intentionen der Fotografinnen und Fotografen, der Herausgeberinnen und Herausgeber und der Verlage in den Blick genommen. Aspekte der „Rahmung“ („Framing“) werden ebenso diskutiert wie die visuelle Darstellungslogik der Heimatzeitschriften und ihre Positionierung durch Mittel der Gestaltung. Wie jedes Jahr ergänzen weitere Aufsätze sowie ein umfangreicher Berichte- und Rezensionsteil das Spektrum des Periodikums der Kommission Kulturelle Kontexte des östlichen Europa in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e.V.

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Der eindrucksvollste Erkenntnisgewinn aus der vorliegenden Publikation ist die Tatsache, dass das Genre „Heimatzeitschriften“ eine sehr reichhaltige und bisher wenig bekannte Quelle für historische, soziologische und ethnografische Untersuchungen darstellt. Die im Tagungsband thematisierten exemplarischen Fälle zeigen zahlreiche Parallelen auf und zeugen von der Notwendigkeit weitergehender Studien.
Gregor Ploch, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, Heft 2, Jahrgang 71, 2022, S. 316-17

Besonders wichtig erscheint es, visuelle und visualisierende Strategien von anderen Printmedien vergleichend neben die Heimatzeitschriften zu stellen, um auf Gemeinsamkeiten und zeit- bzw. kontexttypische Erscheinungen hinweisen zu können. Dass der Band hierzu etliche Anregungen gibt, ist begrüßenswert und sollte Anlass zu weitergehenden Forschungen geben.
Sönke Friedreich, in: ZEKW, 2022, S. 187-190