Der Kindergarten ist als gesellschaftlicher Bildungsort eine Kontaktzone unterschiedlich religiös und kulturell geprägter Menschen. Insbesondere Elementarpädagog_innen sind von gängigen Homogenisierungssehnsüchten und Pluralisierungsansprüchen herausgefordert. Sie sollen alle Kinder gleich behandeln und jedes Kind in seiner individuellen Identitätsbildung unterstützen. Diesem Spannungsverhältnis widmet sich die Studie, indem sie qualitativ geführte Interviews mittels einer postkolonial informierten Diskursanalyse im Hinblick auf Machtverhältnisse, Zuschreibungen und Subjektivierungsvorgänge untersucht. Besonderes Interesse gilt jenen Orten, in denen hegemoniale Normalitätsvorstellungen irritiert werden und diskursive Aushandlungsräume entstehen. Solche Zwischenräume, die sich im Pendeln zwischen Homogenisierung und Pluralisierung einstellen, bergen ein Innovationspotential für aktuelle, migrationsbedingte Fragestellungen, mit denen sich auch Interkulturelle Theologie konfrontiert sieht.
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In der Studie von Bettina Brandstetter wird eindrucksvoll deutlich, dass der Forschung in der frühen Kindheit eine erkenntnisgenerierende Bedeutung für die Theologie zukommt und Erkenntnisse des wichtigen Bildungsortes Kin-dergarten auch andere Orte sowie die Religionspädagogik anfragen und herausfordern.
Helena Stockinger, in: Religionspädagogische Beiträge. Journal for Religion in Education44(2021)1, 89−90, http://dx.doi.org/10.20377/rpb-100.
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