Lutz Röhrich
Begegnungen
Erinnerungen an meinen Kollegen- und Freundeskreis
Mit biobibliographischen Anmerkungen und einem Gesamtverzeichnis der Publikationen Röhrichs
herausgegeben von Wolfgang Mieder, Siegfried Neumann, Christoph Schmitt und Sabine Wienker-Piepho
2016, Rostocker Beiträge zur Volkskunde und Kulturgeschichte, Band 7, 224 pages, paperback, mit zahlreichen Abbildungen, 34,90 €, ISBN 978-3-8309-3509-4
Dieser Band versammelt anekdotische Erinnerungen an Kolleginnen, Kollegen und Weggefährten, die der im hohen Alter erblindete Gelehrte nur für den engeren Freundeskreis diktieren wollte. Kurz vor seinem Tode äußerte Lutz Röhrich jedoch intuitiv den Wunsch, dass seine vignettenartigen Erzählungen trotz ihres fragmentarischen Charakters erscheinen sollten. Mit vielfachen Anspielungen, die den Leser schmunzeln lassen, dokumentieren die „Begegnungen“ die subjektive Sicht eines der Folkloristik nahestehenden leidenschaftlichen Volkskundlers auf die Fachentwicklung. Erzählend veranschaulicht Röhrich, wie fruchtbar neues Wissen im Dialog, in der gelebten Freundschaft mit anderen, geschaffen werden kann.
Um die Lektüre zu erleichtern, wurden Erläuterungen hinzugefügt und die erwähnten Personen des weit gespannten Netzwerkes mit Kurzbiographien versehen. Beeindruckend ist das Schriftenverzeichnis, das nun Röhrichs gesamtes publizistisches Werk einschließlich entlegener Beiträge und seine Leistung als Autor ethnographischer Filme erfasst.
press
Al bij al bevat dit boek veel leuke, gevarieerde en interessante informatie over een uitmuntend volkskundige met wereldfaam, en dit als mens, vriend and wetenschapper.
Stefaan Top in: Volkskunde, 1/2017
Lutz Röhrich, der Ende Dezember 2006 verstorbene ehemalige Ordinarius des Freiburger Instituts für Volkskunde, erinnert sich anWeggefährten […]. Der im hohen Alter erblindete große, international renommierte Erzählforscher wurde selbst zum Erzähler, indem er seine Gedanken per Diktat kommunizierte. Sympathisches Ergebnis: Memoiren, die keineswegs um ihren Autor kreisen. Der mündliche Stil ist nicht wegretuschiert, Röhrichs ureigener Tonfall hat Wiedererkennungswert. In 38 kurzen Kapiteln werden die Leistungen der Kollegen eingeordnet und neidlos anerkannt. Albumblätter zur Geschichte einer Geisteswissenschaft, die inzwischen Selbstverständnis und Namen geändert hat. […] Der Humor kommt natürlich nicht zu kurz, und prüde geht es auch nicht zu – der Band ist eben ein typischer Röhrich.
Christine Adam in: Badische Zeitung vom 3. November 2017