Arbeitsalltag in Werkstätten für behinderte Menschen
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Karin Lahoda

Arbeitsalltag in Werkstätten für behinderte Menschen

Zur Bedeutung von Arbeit, sozialen Interaktionen und rechtlichen Rahmenbedingungen

2018,  Regensburger Schriften zur Volkskunde/Vergleichenden Kulturwissenschaft,  Band 33,  404  pages,  paperback,  44,90 €,  ISBN 978-3-8309-3329-8

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Werkstätten für behinderte Menschen bilden allein in Deutschland in rund 700 Einrichtungen für mehr als 250.000 Beschäftigte den Mittelpunkt ihres Arbeitsalltags. Aus der Perspektive behinderter Menschen wird deren Arbeitswelt am Beispiel zweier Werkstätten eines kirchlichen Trägers u.a. im Hinblick auf die Aneignung der räumlichen Gegebenheiten, das Arbeitsverständnis, die Arbeit an sich, die Arbeitsmotivation und die vielfältigen sozialen Interaktionen untersucht. Einen wichtigen Aspekt bildet dabei die Frage, inwiefern sich zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Vorschriften für die Beschäftigten als reglementierend erweisen und welche Verhaltens- oder Handlungsstrategien daraus resultieren. Aus den vielschichtigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen resultieren Fragen nach der grundsätzlichen Bedeutung von Arbeit für behinderte Menschen und den sozio-kulturellen Veränderungen im Zuge der Inklusionsdebatte.

press

Karin Lahodas Publikation zum Arbeitsalltag in Werkstätten für behinderte Menschen bietet einen interessanten, vielfältigen und gut nachvollziehbaren Einblick in die strukturellen Rahmenbedingungen, kollektiven Lebenswelten und/oder individuellen Lebenslagen von Menschen mit Behinderung im Kontext der beruflichen Rehabilitation. [...] Der vorliegende Text kann Lehrenden, Forschenden und Studierenden, die am Thema berufliche Rehabilitation und Inklusion von Menschen mit Behinderung interessiert sind, gute qualitative Impulse von diesem Handlungsfeld vermitteln; Praktikerinnen und Praktiker im Umfeld von Werkstätten für Menschen mit Behinderung wird manches vertraut vorkommen und eigene Erfahrungen bestätigen oder ergänzen.
Mathias Stübinger, auf: socialnet.

Karin Lahodas Mikrostudie zu zwei bayrischen Werkstätten für behinderte Menschen hat in dieser Hinsicht Pionierarbeit übernommen. Ihre Analyse einer größeren Einrichtung (330 mehrheitlich geistig behinderte Beschäftigte) und einer kleineren Werkstatt (70 körperlich behinderte Menschen) stellt erstmals Handlungsweisen und subjektive Lebensentwürfe der Werkstattbeschäftigten in den Mittelpunkt und löst damit zentrale Forderungen der Disability Studies ein. [...] Diese sehr lesenswerte Studie [ist] ein weiterer Meilenstein für die kulturwissenschaftliche Betrachtung der Arbeit behinderter Menschen. Mit ihrem ersten Blick hinter die Türen der Werkhallen, Andachtsräume und Kantinen hat die Autorin auch weitere Türen für dieses immer noch junge Forschungsfeld geöffnet.
Raphael Rössel, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2019.

Die Arbeit von Karin Lahoda wird der Vielfaltigkeit ihres Feldes, das zu Unrecht auf einer gesellschaftlichen „Randposition“ (je nach Perspektive) harrt, überaus gerecht. Sie veranschaulicht Leser*innen besonders auf den 284 Seiten ihres Kapitels 4 plastisch und dabei kompakt gebundelt anhand ihres ethnografischen Materials die abgeleiteten Zusammenhänge. Sie uberzeugt nicht nur damit, die eigene Perspektive infrage zu stellen. Vielmehr gestattet ihre Forschung, Dinge und Strukturen von ihrer entgegengesetzten Position her zu denken.
Bianca Klein, in. Zeitschrift für Volkskunde 116 (2/2020), S.312 ff.

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