Marcus Pietsch,
Barbara Scholand,
Klaudia Schulte
(Editor)
Schulinspektion in Hamburg
Der erste Zyklus 2007-2013:
Grundlagen, Befunde, Perspektiven
2015, HANSE – Hamburger Schriften zur Qualität im Bildungswesen, Band 15, 458 pages, paperback, 39,90 €, ISBN 978-3-8309-3278-9
With contributions by
Herbert Altrichter,
Thomas Brüsemeister,
Martina Diedrich,
Timo Ehmke,
Melanie Ehren,
Holger Gärtner,
Stephanie Graw,
Angela Hellberg,
Olaf Köller,
Hans-Jürgen Kuhn,
Claudia Lemke,
Markus Lücken,
Norbert Maritzen,
Sabine Müller,
Susanne Peters,
Gerrit Petrich,
Marcus Pietsch,
Norbert Rosenboom,
Christiane von Schachtmeyer,
Jaap Scheerens,
Barbara Scholand,
Klaudia Schulte,
Peter Schulze,
Knut Schwippert,
Moritz G. Sowada,
Martin Spiewak,
Susanne Ulrich,
Ann-Katrin van den Ham,
Mina Zulal
In Hamburg wurde die Schulinspektion im Jahr 2007 offiziell eingerichtet. Seither bewegt sie sich in einem Spannungsfeld von Administration, Praxis und Wissenschaft und sieht sich dabei vor der Herausforderung, nicht nur ihren eigenen, sondern auch den Ansprüchen der verschiedenen schulischen und außerschulischen Stakeholder gerecht zu werden.
Der Band „Schulinspektion in Hamburg“, der sich dem ersten Zyklus der Schulinspektion widmet, trägt ihrer besonderen Stellung der im Gesamtgefüge des Hamburger Bildungssystems insofern Rechnung, als er Akteure aus den verschiedenen Bereichen mit ihren spezifischen Perspektiven zu Wort kommen lässt. Die Autoren stammen aus der Empirischen Bildungs- und Educational-Governance-Forschung, sind in Bildungsadministration und Schulinspektion tätig oder gehören zur Gruppe der schulischen Stakeholder. Entsprechend ist ein Teil der Beiträge empirisch ausgerichtet und analysiert die Arbeit der Inspektion oder nutzt die im Rahmen der Schulinspektion Hamburg erhobenen Daten für weiterführende Analysen. Andere Beiträge wiederum setzen sich mit den Rahmenbedingungen, Grundlagen und Folgen von Schulinspektion auseinander oder widmen sich den Erfahrungen und Erwartungen einzelner Akteure.
press
Insgesamt betrachtet handelt es sich um einen lesenswerten Sammelband, durch den ein hohes Maß an professioneller Selbstrefl exion der Hamburger Schulinspektion unter Beweis gestellt wird. Vorbildlich ist auch, dass explizit Kontextfaktoren und die bildungspolitische Ebene thematisiert werden. Es entsteht der Eindruck, dass die Hamburger Schulinspektion sich am Puls der Zeit und auf gleicher Höhe mit dem aktuellen Fachdiskurs aus wissenschaftlicher und praxisbezogener Perspektive befindet.
Michael Frais in: Zeitschrift für Evaluation, 2/2016
Als Stärke des Bandes stellen die Herausgeber selbst heraus, „dass er der besonderen Stellung der Schulinspektion im Gesamtgefüge des Hamburger Bildungssystems Rechnung trägt, indem er Akteure aus den verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Perspektiven zu Wort kommen lässt.“ (S. 9). Dieser Sichtweise ist zuzustimmen. Positiv ist dabei festzuhalten, dass der systeminterne Blick von Hamburger Akteuren […] um die Perspektive systemfremder Akteure […] ergänzt wird.
Der Band – und das ist eine weitere Stärke – nimmt ein breites Spektrum inhaltlicher Aspekte in sich auf und unterbreitet dieses der Leserschaft auf abwechslungsreiche Art und Weise […] Die Texte sind informativ und sensibilisieren für bestehende Fallstricke und Entwicklungserfordernisse. Insbesondere jene Beiträge, die sich auf die Daten der Hamburger Schulinspektion beziehen und diese analysieren bzw. mit anderen Daten aus Hamburg […] in Zusammenhang bringen, stellen bisher nicht bekannte Forschungserkenntnisse dar und verweisen auf den enormen Wissensfundus, der mittels der externenBegutachtungen von 375 Schulen entstanden ist. Die Artikel zeichnen sich durch eine hohe inhaltliche und sprachliche Qualität aus. Der allgegenwärtige Wissenschaftsbezug spiegelt den hohen Anspruch wieder, mit dem Schulinspektion „im Spannungsfeld von Administration, Praxis und Wissenschaft“ in der Hansestadt betrieben wird.
Kathrin Dedering in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 2/2016
In beeindruckender Offenheit werden Ziele, Verfahren und Befunde theoretisch eingeordnet, politisch (durchaus kontrovers) beurteilt, in (unterschiedlichen) Folgen für die Praxis beschrieben und in Folgerungen für die weitere Arbeit diskutiert. – Beispiele und Anregungen für eine konsequente Arbeit an der Qualität schulischen Lernens.
Jörg Schlömerkemper in: PÄDAGOGIK, 2/2016
Die Beiträge in dem Buch gehen zum Teil über das Thema Schulinspektion hinaus. So ziehen sich als roter Faden von den Autorinnen und Autoren benannte Anknüpfungspunkte für die empirische Bildungsforschung durch das Buch. Forschungsdesiderata lassen sich benennen, wie zum Beispiel Fragen der Validierung von Schulinspektionswirkungen [...] oder Erkenntnisse zur Interviewführung mit Kindern [...]. Der Herausgeberband überzeugt zudem durch unterschiedliche Textformen und durch sehr gute Lesefreundlichkeit. [...] Im Buch wird zudem eine angemessene Anzahl an Graphiken und Tabellen verwendet, um komplexe Sachverhalte zu visualisieren [...] Die Abstracts zu Beginn eines jeden Beitrags ermöglichen eine Vororientierung zum Thema und ein selektives Auswählen von Beiträgen je nach Interessenslage. Weiterhin ist positiv aufgefallen: Schneidet eine Autorin oder ein Autor ein Thema oder einen Fachbegriff nur grob an, der in einem anderen Beitrag bereits detailliert beschrieben ist, so ist es durch sorgfältige Verweise auf die jeweils weiterführenden Beiträge möglich, bei detailliertem Wissensbedarf dort nachzulesen. Redundanzen werden dadurch vermieden und vertieftes Studieren in den entsprechenden Beiträgen wird möglich.
Sabrina Kulin in: Zeitschrift für Bildungsforschung, 10/2015