Das Parallelwelt-Phänomen

Hermann Astleitner

Das Parallelwelt-Phänomen

Sozialwissenschaftliche Grundlagen und Methoden kritischen Denkens

2013,  112  pages,  E-Book (PDF),  24,99 €,  ISBN 978-3-8309-7739-1

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Auch in hoch entwickelten Gesellschaften ist das Phänomen der Korruption (Schattenwirtschaft, Vetternwirtschaft, Täuschung etc.) allgegenwärtig. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht gedeihen Korruption und ähnliche Phänomene in „Parallelwelten“. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich hinter einer sichtbaren Welt eine zweite mehr oder minder verdeckte Welt verbirgt. Parallelwelten stellen nebeneinandergeschaltete konstruierte Lebensräume von Menschen mit erheblichen Auswirkungen auf persönliche Entwicklungs­chancen dar. Solche Parallelwelten existieren nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch in gesellschaftlichen Subkulturen (z.B. Ghettos), in vielen Institutionen (z.B. Schulen oder Krankenhäusern), im Internet (z.B. virtuellen Sozialräumen) oder innerhalb von Individuen (z.B. Traumwelten oder Doppelleben).

Dieses Buch versucht, dieses Konzept der Parallelwelten sozialwissenschaftlich zu beschreiben, zu erklären und für Zwecke der Erziehung und Bildung nutzbar zu machen. Dabei werden grundlegende Konzepte aus den Bereichen der Soziologie, der Psychologie oder der Medienwissenschaft genutzt, um zu einer Methode der Förderung kritischen Denkens zu kommen. Diese Methode besteht in der Erstellung und Bewertung von Parallelwelt-Modellen, was mit praktischen Beispielen illustriert wird. Im abschließenden Teil werden Anwendungsfelder dieses Modells in unterschiedlichen Bereichen der Bildung und Erziehung (z.B. politische Bildung, ganzheitliches Lernen oder Transparenz-Förderung) aufgezeigt.

Das Buch richtet sich an Studierende und Lehrende sozial­wissen­schaftlicher Fächer an Universitäten und Hochschulen. Es eignet sich sowohl für eine multi- bzw. transdisziplinäre als auch für eine grund- und anwendungs­wissenschaftliche Orientierung. Darüber hinaus ist das Buch speziell für Erziehungswissenschaftler, Sozialpädagogen, Lehrer und andere im Erziehungs- und Bildungsbereich Tätige gedacht, die sich mit Fragen der Förderung kritischen Denkens bzw. politischer Bildung auseinandersetzen.