Rainer Bolle
Jean-Jacques Rousseau
Das Prinzip der Vervollkommnung des Menschen durch Eduktion und die Frage nach dem Zusammenhang von Freiheit, Glück und Identität
2012, Bildungswissenschaftliche Studien, Band 5, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, 368 pages, E-Book (PDF), 30,99 €, ISBN 978-3-8309-7720-9
Rainer Bolle unternimmt in dieser 3. überarbeiteten und erweiterten Auflage seiner Habilitationsschrift von 1995 den Versuch, Rousseaus pädagogische Theorie im Kontext der Differenz von traditioneller Erziehung und Eduktion zu interpretieren, um Rousseaus radikalem Blickwechsel auf die pädagogische Aufgabe auch begrifflich Ausdruck zu verleihen. Damit zeigt Rousseaus Pädagogik auch 2012, im Jahre seines 300. Geburtstages und 250 Jahre nach Erscheinen von Der Gesellschaftsvertrag und von Emile eine erfrischende Brisanz und Aktualität. Bolle zeichnet dabei ein differenziertes Bild des Rousseau’schen Gesamtwerkes, „in dem sich die meisten der bisher beklagten Widersprüche, Aporien und Dichotomien zwischen den einzelnen Schriften, aber auch zwischen Werk und Person, wenn nicht ‚auflösen‘, so doch wenigstens so zueinander fügen lassen, dass sie rational nachvollziehbar erscheinen.“ (S. 13)
Der innere Zusammenhang der pädagogischen, anthropologischen und der politologischen Dimension des Gesamtwerkes wird deutlich: Rousseaus Theorie allgemeiner Menschenbildung erweist sich zugleich als politisch engagierte, sozialkritische Gesellschaftstheorie, wobei sein Verständnis von naturgemäßer Eduktion sich weder in einem gesellschaftlich blinden noch utopischen Naturalismus verliert, sondern innerhalb der jeweils gegebenen konkreten gesellschaftlichen Verhältnisse auf Freiheit und Glück der Heranwachsenden zielt und gegen Zwänge gesellschaftlicher und erzieherischer Fremdbestimmung die Integration in die Gesellschaft als Individuierung und als Vorgang moralisch autonomer Subjektwerdung ermöglichen will.
Der innere Zusammenhang der pädagogischen, anthropologischen und der politologischen Dimension des Gesamtwerkes wird deutlich: Rousseaus Theorie allgemeiner Menschenbildung erweist sich zugleich als politisch engagierte, sozialkritische Gesellschaftstheorie, wobei sein Verständnis von naturgemäßer Eduktion sich weder in einem gesellschaftlich blinden noch utopischen Naturalismus verliert, sondern innerhalb der jeweils gegebenen konkreten gesellschaftlichen Verhältnisse auf Freiheit und Glück der Heranwachsenden zielt und gegen Zwänge gesellschaftlicher und erzieherischer Fremdbestimmung die Integration in die Gesellschaft als Individuierung und als Vorgang moralisch autonomer Subjektwerdung ermöglichen will.