Die Einführung von Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein

Ernst Rösner

Die Einführung von Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein

Veränderungen der Schulstruktur als Konsequenz demografischer und gesellschaftlicher Entwicklungen

2008,  1. Auflage, 88  pages,  E-Book (PDF),  14,90 €,  ISBN 978-3-8309-7077-4

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Das Schulsystem steht auf dem Prüfstand. Demografischer Wandel, Untersuchungsergebnisse zur Leistungsfähigkeit und Gerechtigkeit des deutschen Schulwesens sowie familien- und gesellschaftspolitische Herausforderungen verlangen nach weitreichenden Schulreformen. Soweit besteht grundsätzlich Einigkeit.

Sobald es aber auf konkrete Veränderungen des Bestehenden hinausläuft, insbesondere dann, wenn es um den Aufbau und die Gliederung des allgemein bildenden Schulwesens geht, entpuppt sich die Frage als klassischer Streitpunkt der deutschen Bildungspolitik.

Das Land Schleswig-Holstein hat mit der Einführung der Gemeinschaftsschule ein bundesweit beachtetes Zeichen gesetzt. In nur zwei Jahren sind 55 Schulen dieses neuen Typs entstanden, und der Gründungsboom hält an und erreicht andere Bundesländer. Einen "Siegeszug der Gemeinschaftsschule" meldete Anfang 2007 das "Hamburger Abendblatt". Er startete 2004 mit dem hier erstmals publizierten Gutachten, in dem es hieß:

"Ausgangspunkt ist das Leitziel der Bereitstellung einer gemeinsamen Schule für alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I. Das bedeutet, dass der Übergang von der Grundschule zunehmend in Bildungseinrichtungen erfolgt, die alle Schülerinnen und Schüler aufnehmen und in diesem Sinne als "vollständige Angebote" zu bezeichnen sind. Vollständigkeit repräsentieren per definitionem integrierte Systeme, ebenso aber auch schulrechtliche Einheiten aus den drei Bildungsgängen des gegliederten Schulsystems. Diese Schule soll im Folgenden als Gemeinschaftsschule bezeichnet werden."

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Einleitend beschreibt er die zentralen Merkmale des allgemein bildenden Schulsystems sowie demografische und gesellschaftliche Entwicklungen in Schleswig-Holstein. Diese nimmt Rösner zum Ausgangspunkt seiner Veränderungsvorschläge: Er konstatiert eine starke soziale Selektivität des Bildungssystems bei gleichtzeitig nur mäßigen Resultaten in nationalen und internationalen Leistungsvergleichen. Hinzu komme ein Schülerrückgang, der bereits heute dazu führe, dass zahlreiche Schulen die vorgegebene Mindestgröße unterschritten [...]
In: Zeitschrift für Politikwissenschaft. Online vom 3.6.2009.

Kurz und bündig wird begründet, warum das Konzept der Gemeinschaftsschule den aktuellen Problemlagen entsprechen kann, und es wird aufgezeigt, in welchen Varianten die Struktur der Schule den regionalen und situativen Bedingungen gezielt gerecht zu werden versucht. – Nach seinem „Nachruf“ auf die Hauptschule zeigt der Autor Perspektiven der weiteren Entwicklung auf.
Jörg Schlömerkemper in: Pädagogik. 4/2009.