Nina Hennig
Lebensgeschichte in Objekten
Biografien als museales Sammelkonzept
2004, Kieler Studien zur Volkskunde und Kulturgeschichte, Band 3, 314 pages, E-Book (PDF), 22,40 €, ISBN 978-3-8309-6323-3
Diese Studie beschäftigt sich mit dem Wandel musealer Sammelkonzepte, mit besonderem Focus auf der Frage nach biografischen Orientierungen beim Sammeln und bei der Präsentation. Stellt der exemplarische Zugang zum historischen (und gegenwärtigen) Alltag einzelner Personen eine Möglichkeit dar, ausgewählt und doch umfassend Einblicke zu gewinnen und dabei das Museumspublikum in besonderer Weise anzusprechen? Einen zentralen Aspekt der Auseinandersetzung bildet dabei eine umfangreiche fragebogengestützte Erhebung an volkskundlich-kulturhistorischen Museen, die Probleme der aktuellen Sammelpraxis offen legt, den Stellenwert des biografischen Sammelns erfragt und neue Wege weist.
press
Es fällt angenehm auf, dass die Autorin ihre Ergebnisse relativierend und kritisch einschätzt, die Probleme, etwa den erhöhten Arbeitsaufwand und vieles andere hinderliche mehr, durchaus anführt und so zu einer nüchternen, aber weiterführenden Aufwertung der biografischen Bedeutung und Erschließung von Objekten in der Museumsarbeit beiträgt. Ein fast vierzigseitiges Literaturverzeichnis zeugt von der wissenschaftlichen Sorgfalt, mit der Nina Hennig ihre Dissertation angefertigt hat! [...] Insgesamt eine sehr gelungene, gut lesbare und weiterführende Arbeit, die hoffentlich nicht nur museologisch Interessierte erreicht.
Andreas C. Bimmer in: Zeitschrift für Volkskunde, II/2005, S. 291ff.
Hennig legt mit dieser Arbeit einen Finger auf die Hauptwunde der gegenwärtigen Museumssituation, die Sammlungsarbeit. Sie fordert eine inhaltliche Wende in der Sammlungspolitik der Museen. Das Buch ist ein Muss für jeden Kultur- und Museumspolitiker. Den Menschen in den Museen kann es Anstoß sein, sich stärker mit ihren Ausstellungsabsichten und den damit verbundenen Sammel-Strategien zu setzen.
Katharina Schicke in: Museumsblätter. Heft 5/2004.