Kulturwissenschaft im Zeitalter der Globalisierung

Helge Gerndt

Kulturwissenschaft im Zeitalter der Globalisierung

Volkskundliche Markierungen

2002,  Münchner Beiträge zur Volkskunde,  Band 31,  302  pages,  E-Book (PDF),  73 teils farbige Abb.,  19,50 €,  ISBN 978-3-8309-6179-6

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Dieses Buch setzt volkskundliche Wegmarken. Gegenstand ist die Kultur als Inbegriff der Auseinandersetzung des Menschen mit der Welt, in der er lebt. Ausgangspunkte bilden aktuelle Problemfelder des Alltags: Erzählen und Wirklichkeit, Großstadtbilder, der Schatten von Tschernobyl, ein Wirtschaftsgipfel kultureller Gewalt, die Natur als Mythos.

Wie lässt sich kulturwissenschaftliche Arbeit in einer von Wirtschaftsinteressen dominierten Gesellschaft begründen? Unter den Bedingungen der Gegenwart wird hier moderne Kulturwissenschaft als Mittlerin zwischen Naturforschung und Kunstschaffen anschaulich positioniert. Im Zentrum steht dabei das Wechselspiel zwischen bildlichen und begrifflichen Wissensformen sowie die Frage nach kulturpolitischen Orientierungsmustern einer Gesellschaft im Globalisierungsprozess.

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Dem Vorstoß jedoch, die Volkskunde im gegenwärtigen Umbruch nicht nur ethnologisch-anthropologisch oder philologisch, sondern als explizite Kulturwissenschaft zu präsentieren, ist höchste Anerkennung zu zollen. Fraglos steckt der Band voller Anregungen und Ideen. Zudem enthält er intelligente Graphiken und ist durch ein Personen- und Sachregister erschlossen. So ist die Anschaffung des Buches sicherlich lohnenswert.
Christoph Schmitt, in: Fabula 46, Heft 3/4. 2005.

Die Publikation von Helge Gerndt steckt voller Ideen, Anregungen, Fingerzeige, Fragen und Themen. In seinen Sachbezügen dokumentiert sie eine große Gelehrsamkeit, die mit einem klaren Blick für die gesellschaftspolitischen Implikationen von Wissenschaft verbunden ist.
Andreas Hartmann in: Zeitschrift für Volkskunde, 100. Jg. Bd. 1. 2004.

[...] erst mit der Kompaktheit dieses Sammelbandes Gerndtscher Assoziationen wird deutlich, wie ihn das Ringen um eine Volkskunde als historische Kulturwissenschaft mit dem Anspruch auf ein Mitspracherecht bei Stellungnahmen zu Problemen der gegenwärtigen sozio-ökonomischen und sozio-kulturellen Entwicklung umgetrieben hat.
Wolfgang Jacobeit in:H-Soz-u-Kult

(...) eine sehr gute analytische Linie(...) Die volkskundlichen Markierungen bieten eine höchst anregende Begleitung durch einen Wald von neuen Begriffen und Fragen. Rasch scheint sich alles zu ändern, rasch soll ein Fach wie die Volkskunde Antworten parat haben auf Kulturkrisen aller Art, die realen ebenso wie die virtuellen. Gerndt bewahrt Ruhe in dieser Situation. (...) Kompetenzen entstehen auch im Zeitalter vermintlicher Beliebigkeit nicht durch Worthülsen, sondern durch Wissensspeicherung und analytischens Vorgehen. Gerndt legt ein großes Gewicht auf Wertorientierungen und die Pflicht zur Ansprache der Öffentlichkeit (...), wenn es um Einstellungen gegenüber Natur und Kultur, Alltag und Geschichte geht. Was Volkskundler können, können eben nur Volkskundler. Von Helge Gerndt kann man lernen, warum das so ist.
Sabine Doering-Manteuffel in: Bayerisches Jahrbuch zur Volkskunde, 2003.