Timo Heimerdinger
Tischlein rück' dich
Das Tischrücken in Deutschland um 1850
Eine Mode zwischen Spiritismus, Wissenschaft und Geselligkeit
2001, 132 pages, E-Book (PDF), 19,50 €, ISBN 978-3-8309-6050-8
Diese Studie untersucht auf Basis kirchlicher Archivalien, populärer Zeitschriftenartikel und zeitgenössischer Monographien das Tischrücken als kulturelles Phänomen. Unter den Deutungsmustern der quasi-religiösen Offenbarungspraxis, des wissenschaftlichen Experiments und des Gesellschaftsspiels wird das Tischrücken interpretiert. Dabei wird deutlich, dass es den Nerv seiner Zeit in mehrfacher Hinsicht genau traf und deshalb im Zusammenwirken der verschiedenen Aspekte eine so spektakuläre Breitenwirkung entfalten konnte.
press
Dem Verfasser gebührt [...] das Lob, für die Rekonstruktion der Vorgänge im Schwarzwald als einer der ersten den Weg ins Archiv unternommen zu haben.
Der Blick auf die Abläufe in den Schwarzwaldgemeinden [...] gehören sicherlich zu den wertvollsten Teilen der Arbeit. Die dazu im Anhang wiedergegebenen Quellentexte sind im übrigen eine willkommene Zugabe.
[D]ie Stärke von Heimerdingers Studie [liegt]
[Timo Heimerdinger] verbindet in innovativer Weise Spieltheroie und eine Analyse des bürgerlichen Spiritismus als "Gesellschaftspiel". Damit wird der Spiritismus als Faktor der autonomen Vergesellschaftung des Bürgertums und mithin als Teil der gesellschaftlichen Pluralisierung im 19. Jahrhundert sichtbar.
Helmut Zander in: Aries. Journal for the Study of Western Esotericism. New Series. Vol. 3, no. 1 (2003) p. 82-93.
"Heimerdingers Studie [ist] sehr zu würdigen, da sie wichtiges Quellenmaterial untersucht und mit Hilfe von dessen Auswertung eine neue Perspektive auf ein Phänomen darbietet, das bislang nur innerhalb der Parapsychologie oder der Spiritismusgeschichte untersucht wurde."
Aus: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2002; S. 177; Michaela Schwegler
Der Volkskundler der Universität Kiel [Timo Heimerdinger] schildert lebendig, wie das Massenspektakel aufgenommen wurde, welche Erklärungsversuche es gab und wie Séancen abliefen
Aus: Hamburger Abendblatt vom 29. Januar 2002. S. 7.