Geschlecht und Studienwahl

Kristin Gisbert

Geschlecht und Studienwahl

Biographische Analysen geschlechtstypischer und -untypischer Bildungswege

2001,  Internationale Hochschulschriften,  Band 346,  354  pages,  E-Book (PDF),  26,90 €,  ISBN 978-3-8309-5939-7

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Trotz weitgehend ausgeglichener Bildungschancen im allgemeinbildenden Schulwesen entscheiden sich junge Frauen und Männer bis heute überwiegend für traditionell weibliche bzw. männliche Studiengebiete an der Universität. Das Buch geht der Frage nach, welche biographischen Bedingungen die Wahl von geschlechtstypischen und -untypischen Studienwegen bahnen und begleiten. In ausführlichen Einzelfallanalysen werden die Bildungsbiographien von Frauen und Männern mit den Studiengebieten Mathematik und Sprachen untersucht. Die Einzelfallanalysen beruhen auf studienbegleitenden psychodiagnostischen Längsschnittdaten und retrospektiven biographischen Interviews. Eine Gegenüberstellung der Lebensläufe zeigt eine Vielzahl überindividueller Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede, die als charakteristisch für die untersuchten Gruppen gelten können. Einflußreiche biographische Erfahrungen finden sich in den Herkunftsfamilien sowie in der schulischen und universitären Sozialisation. Einen wesentlichen Einfluß auf die Bildungsbiographie gewinnen die Identitätsentwicklung, insbesondere die Entwicklung der Geschlechtsidentität, und die Entwicklung von Fachinteressen.

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Die aufschlussreiche Untersuchung, die sich auf entwicklungspsychologische Theorieentwürfe stützt, kann nachweisen, dass sich u.a. durch die familiären Interaktionsstrukturen, bereits im Jugendalter die Entwicklung von Identitätsformationen aufzeigen lassen, die zur späteren geschlechtstypischen oder -untypischen Studienwahl führen.
Aus: Forum Qualitative Sozialforschung, Vol. 3, No. 1, 2002. unter www.qualitative-research.net