Volkstümlichkeit und Nationbuilding
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Miriam Noa

Volkstümlichkeit und Nationbuilding

Zum Einfluss der Musik auf den Einigungsprozess der deutschen Nation im 19. Jahrhundert

2013,  Populäre Kultur und Musik,  Band 8,  1. Auflage, 374  pages,  paperback,  39,90 €,  ISBN 978-3-8309-2730-3

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Konnten „Volkslieder“ dazu beitragen, die zersplitterte deutsche Nation schon vor der Reichsgründung 1871 zusammenzuführen? Diese Arbeit zeigt: Sie konnten. Und sie zeigt auch, dass es nur etwa ein Dutzend Lieder waren, die den Kern einer Art gemeinsamen deutschen Kanons ausmachten.

Ausgehend von Rousseaus Hinwendung zu den sozialen „Grundschichten“ des Volkes über die Sammlungen von (angeblicher) Volkspoesie durch Herder, Arnim, Brentano oder die Brüder Grimm wird in dieser Studie ein Bogen gespannt zu Schubert, Beethoven, Schumann und Brahms, die sich in ihren Kompositionen den Idealen von Volk und Nation zuwandten.
Doch bei der Darstellung verschiedener kulturgeschichtlicher Optionalitäten rücken in diesem Buch auch weniger bekannte Akteure in den Fokus. Allen gemein ist aus heutiger Sicht die Erkenntnis von Musik als Konstrukteurin nationaler kultureller Identität.

press

[Die] vorliegende Untersuchung [zeigt] neue und damit andersartige Perspektiven auf bislang unerschlossene Bereiche, insbesondere der musikalischen Volkskunde.
Heiko Fabig in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde, 58/2014

Miriam Noas äußerst lesenswertes Buch [bietet] für alle an einer derartigen Thematik Interessierten reichlich Material – wobei der mehr als 100 Seiten umfassende Abschnitt über die deutschsprachigen Gebrauchsliederbücher aus dem untersuchten Zeitraum aus dem Bestand des Deutschen Volksliedarchivs besonders hervorzuheben ist – und viele Anregungen, die für weitere Forschungen nutzbar gemacht werden können.
Michael Weber in: Lied und populäre Kultur, 59/2015

Die Stärken dieser Dissertation liegen auf der Hand. Eindrucksvoll belegt Miriam Noa die Bedeutung der Sammlungen ausgewählter Lieder. […] Entscheidend war es wohl, […] dass bereits die Rezeption der Lieder die Verständigung einander fremder Menschen beflügelte. Das belegen die genauen Verzeichnisse der Aufführungsorte, der Verbreitung und der Akteure. Die Verfasserin überzeugt auch dadurch, dass sie die künstlerischen Schöpfungen der genannten Komponisten mit deren politischen Ambitionen und öffentlichen Rezeptionen vergleicht. […] die Verfasserin [hat] eine Studie vorgelegt, in der sie auf reicher Quellenbasis zeigt, wie sich breite Bevölkerungsschichten durch Gelehrte und Künstler in eine musikalische Gemeinschaft verwandelten.
Sven Oliver Müller auf: H-Soz-u-Kult