Das Jahr 1938 in der deutschsprachigen Volkskunde

Wolfgang Brückner

Das Jahr 1938 in der deutschsprachigen Volkskunde

Meinungshegemonien des gedruckten Wortes

2020,  208  pages,  paperback,  29,90 €,  ISBN 978-3-8309-4203-0

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Innerhalb der Vorkriegsgeschichte des Nationalsozialismus besitzt das Jahr 1938 Epochencharakter. Dafür legt die Untersuchung in vier großen Schritten das Publikationswesen eines schon immer „kleinen“ akademischen Faches in der damaligen Zeit offen. Sie tut dies anhand der Figur des NS-Meinungspolizisten Matthes Ziegler im Amt Rosenberg aufgrund neuer Quellenerschließungen. Hinzu tritt die Beobachtung der Medienpräsenz des sogenannt Volkskundlichen in den dreißiger Jahren und die Erarbeitung der bislang unbekannten Verlagsgeschichte „Stubenrauch“ aus Berlin-Leipzig-Wien sowie eine Geschichte der führenden Zeitschriften. Es geht um die völkische Fokussierung auf das Populäre und um hybride Märsche junger Anhänger des Nationalsozialismus durch die Institutionen, allesamt Anwärter für eine projektierte „Hohe Schule“ am Chiemsee.

press

"1938 wurde auf vielen Seiten zu einem Jahr der Entscheidung und Weichenstellung, Wolfgang Brückner nennt es ein 'Epochenjahr'."
Helga Maria Wolf, im: Austria-Forum.

"Professor Brückner has contributed in this most impressive text to the history of the discipline, even if it is no longer at the center of research [...]."
James R. Dow, in: Journal of Folklore Research, October 22, 2020.

"Wolfgang Brückner hat das Schlüsseljahr 1938 für die Volkskunde mit unglaublicher Kenntnis und souveränem Überblick aufbereitet, wie es derzeit Historiker für 'Schicksalsjahre' eher weitschweifiger zu tun belieben, und in unserem Fachhorizont ein tolles Exempel für ein Geflecht von 'Meinungshegemonien' präsentiert, das in seiner Durchsichtigkeit und Dichte kaum zu übertreffen sein dürfte. Ich bin begeistert von der Konzentration und Präsizion, den Punkt-genauen Beleg- und Vergleichshinweisen, der klaren, schnörkellosen Weise, in der er die Sachverhalte darlegt und miteinander verbindet."
Helge Gerndt

"Das Buch vereint erfolgreich bisherige Forschung in neuen Zusammenhängen mit neuen Forschungsergebnissen, die der Autor mit einer durch die Jahrzehnte erworbenen Kenntnis trotz gebotener Kürze detailreich vermittelt."
Helmut Eberhart, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, Heft 1 2021, S.139-144.

Gerade der Blick auf das volkskundliche Publikationswesen der Zeit ist, wie man bei der Lektüre des Bandes feststellt, äußerst ertragreich.
Elisabeth Fendl, in: Bayerisches jahrbuch für Volkskunde, Oktober 2022, https://kbl.badw.de/kbl-digital/rezensionsportal/aktuelle-rezensionen/ansicht/detail/5264.html

Die mit verschiedenen Registern zu den genannten Verlagen, Periodika und Personen ausgestattete Studie stellt [...] einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der eigenen Disziplin dar, was dem Verfasser in zahlreichen Veröffentlichungen der vergangenen Jahrzehnte stets ein Anliegen war.
Johannes Schellakowsky, in: Frankenland. Zeitschrift für fränkische Geschichte, Kunst und Kultur. 75. Jahrgang 2023 (Sonderheft), S. 63-64

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