WohnWenden

Cortina Gentner

WohnWenden

Wohn- und Wendegeschichten aus Brandenburg

2007,  Internationale Hochschulschriften,  Band 497,  256  pages,  E-Book (PDF),  8-seitiger farb. Bildtteil,  26,90 €,  ISBN 978-3-8309-6858-0

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Die "Wende" in der DDR seit 1989 und die Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 haben vor allem in den neuen Bundesländern zu tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozessen geführt. In Zeiten enormer gesellschaftlicher Veränderungen standen die ehemaligen DDR-Bürger unter Handlungs- und Veränderungsdruck, der sich bis tief in ihren Alltag, in ihre privaten vier Wände eingegraben hat.

Wie veränderten sich die objektiven Lebensbedingungen und individuellen Lebenskonzepte dieser Menschen? Und welche Verschiebungen, Wandlungen bzw. Beharrungstendenzen in den Wohnvorstellungen und im Wohnverhalten der Ostdeutschen sind andererseits zu verzeichnen?

Eine Langzeitstudie begleitete 20 junge Brandenburger acht Jahre durch ihren (Nach-)"Wende"-Alltag. Dabei wurden besonders die Formen der Lebensgestaltung und die sich wandelnden Wohnwelten (Wohnverhalten, Aneignung und Gestaltung der Wohnumwelt, Einrichtungspräferenzen, Tätigkeiten und kulturelle Praktiken, Konsum- und Kaufverhalten, Kommunikationsformen etc.) erkundet.

Drei exemplarische Lebens- und Wohnbiographien werden in diesem Buch vorgestellt, die besonders signifikant die sich wandelnden Wohnwelten der Ostdeutschen illustrieren und dokumentieren. Diese vorliegenden Geschichten lassen die vielschichtigen und facettenreichen, die "neuen" und "alten" Seiten ostdeutschen Wohnens erahnen - ein Wohnen zwischen Schrankwand (-Klischee) und Auf-/Ausbruchstimmung.

press

Die besondere Qualität der vorliegenden Arbeit liegt in den präzisen sozialstrukturellen Einordnungen, der klaren Beschreibung und Interpretation von Habitusmustern in enger Relation zu gesellschaftlichen Veränderungen.
Margarete Meggle-Freund in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde. 2010.

Die Arbeit von Cortina Gentner bildet eine wichtige, immens arbeitsaufwendige und unter schwierigen und gewiss anstrengenden empirischen Bedingungen entstandene Untersuchung, die Respekt verdient. Ihre Ergebnisse fordern dazu auf, intensiv rezipiert zu werden, und sind geeignet, zu Vergleichsstudien anzuregen. [...] Die Problemstellung der Erforschung von Wohnkultur und Wohnverhalten im Wandel als Ausdruck von Lebensgeschichte liegt jedenfalls wunderbar offen.
Kurt Dröge in: Zeitschrift für Volkskunde. H. 1, 2009.