„Gott hat die Fremden lieb“

Veronika Shumska

„Gott hat die Fremden lieb“

Zur Rolle der Frömmigkeitsvermittlung bei Zuwanderern aus der Sowjetunion und Nachfolgestaaten am Beispiel zweier religiöser Gemeinden in Freiburg

2012,  Schriftenreihe der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde,  Band 95,  1. Auflage, 194  pages,  E-Book (PDF),  26,99 €,  ISBN 978-3-8309-7754-4

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Glaubensgemeinschaften, religiöse Bindungen und Frömmigkeitspraktiken spielen in Migrations- und Integrationsprozessen eine erhebliche Rolle. So auch bei Zuwanderern aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion. In einem atheistischen System sozialisiert, entscheiden sich nicht wenige von ihnen, nach ihrer Ankunft in Deutschland einer religiösen Gruppierung beizutreten. Dadurch verzeichnen seit etwa dem Jahr 2000 insbesondere russisch-orthodoxe Gemeinden in der Bundesrepublik einen verstärkten Zulauf, wobei sie aufgrund familiärer Konstellationen vermehrt auch russlanddeutsche Mitglieder gewinnen.
Diese empirische Studie untersucht beispielhaft zwei solcher rasch wachsender Gemeinden im Raum Freiburg und beleuchtet dort unter anderem das spannungsreiche Nebeneinander von traditioneller Orthodoxie und einer jungen Erweckungsbewegung, die von einem in den USA lebenden Russlanddeutschen straff organisiert wird, transatlantisch agiert und eine nicht unproblematische Dynamik entwickelt. Die Kernfrage der Arbeit ist dabei, welche Bedeutung Frömmigkeitsstrategien für die Bewältigung des Problems der Fremdheit haben.