Christiane Cantauw,
Michael Kamp,
Elisabeth Timm
(Editor)
Figurationen des Laien zwischen Forschung, Leidenschaft und politischer Mobilisierung
Museen, Archive und Erinnerungskultur in Fallstudien und Berichten
2017, Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, Band 127, 240 pages, paperback, 34,90 €, ISBN 978-3-8309-3667-1
Dieser Band vertritt keine vereinfachende Position für oder gegen partizipative Verfahren in der Forschung und Wissenschaftsvermittlung. Stattdessen will er für den Argumentationshorizont der Volkskunde, Europäischen Ethnologie und Kulturanthropologie einen historisch weiten und analytisch vertieften Blick auf das Gefüge von Laienforschung und Fachlichkeit werfen.
Die Beiträge setzen historisch bei der Figur des Amateurs im späten 19. Jahrhundert und dessen Professionalisierung in wissenschaftlichen Sammelprojekten des 20. Jahrhunderts an, thematisieren die Situation im Kontext der Neuen Sozialen und Ökologischen Bewegungen ab den 1960er Jahren und behandeln auch aktuelle, unterschiedliche Erscheinungsformen von Partizipation, die mit öffentlichen Ressourcen des Staates und mit Unternehmen neu verknüpft werden.
press
Die kluge Auswahl und Zusammenstellung dieser vielfältigen Beiträge ist eine große Leistung der HerausgeberInnen. Der Band weitet zweifellos den Horizont und widerlegt die oftmals verengten Begriffe von Engagement. Insbesondere die Vorstellung, Laientätigkeit käme nur für wenig qualifizierte Aufgaben in Frage, wird kraftvoll widerlegt. Die große Bandbreite der Beiträge reflektiert die Breite der Möglichkeiten.
Alexandra Hentschel, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2018.
Die Bandbreite der ausgewählten Beiträge lässt die Lesenden mit dem Eindruck zurück, ein vielstimmiges Bild von Realitäten, Chancen und Problemen in der Arbeit mit und von Laien gewonnen zu haben. Die Praxisnähe vieler Autorinnen und Autoren, deren Kurzbiografien am Ende des Bandes eine fachliche Einordnung der Aussagen erleichtern, stellt überwiegend eine Bereicherung der wissenschaftlichen Diskussion dar.
Dominique Conte, in: Zeitschrift für Volkskunde 2/2019, S. 331.